Am Montag, den 12. Juni 2023 fand der zweite Workshop zum Querschnittsthema Kommunikation/Partizipation statt. Unter Leitung von Dr. Mario Sommerhäuser (KliMaWerk) traf sich die Arbeitsgruppe dieses Mal, um mit einem Schwerpunkt auf Partizipation vertiefte Einblicke in die Aktivitäten der einzelnen Verbünde in diesem Bereich zu bekommen.
Der Workshop startete mit einem spannenden Impulsvortrag zum Thema Partizipation in der Wasserwirtschaft von Dr. Sonja Heldt vom Lippeverband. Die Teilnehmenden erhielten so eine gute Grundlage, was unter dem Begriff Partizipation zu verstehen ist und welche Aspekte für eine erfolgreichen partizipativen Prozess zentral sind. Am Beispiel eines Citizen Science Projekts, das aktuell vom Lippeverband im Rahmen von KliMaWerk sowie von anderen Projekten wie dem EU Forschungsprojekt MERLIN umgesetzt wird, konnte anschaulich gezeigt werden, wie Bürgerbeteiligung konkret aussehen kann. In Zusammenarbeit mit der Universität Zürich (mehr) können über die App CrowdWater trockengefallene Gewässer gemeldet werden.
Im Anschluss hatten die Projekte die Gelegenheit Ihre Aktivtäten vorzustellen. Das Projekt SpreeWasser:N entwickelt nun eine Citizen Science App, mit der der Zustand von Oberflächengewässern, Feuchtgebieten und von Grundwasser gemeldet werden kann (mehr). Im Projekt FloReSt soll mit einer Citizen Science App Erfahrungswissen von Bürger:innen zu Starkregenereignissen gesammelt werden, um die Ausweisung von Notabflusswegen zu unterstützen. In der Diskussion konnten sich die Projekte darüber austauschen, wie man Bürgerinnen und Bürger für die Beteiligung gewinnt und welche Formate dafür attraktiv sind.
Neben der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern steht in einigen Projekten die Einbindung von Stakeholdern im Mittelpunkt. Hannes Schritt vom Ecologic Institute berichtete in einem kurzen Vortrag von dem Ansatz im Projekt AMAREX und den Erfahrungen aus vergangenen Stakeholder-Workshops. Diskutiert wurde u.a. darüber, wie die Stakeholder-Beteiligung die Akzeptanz von Maßnahmen fördern kann und welche Faktoren zu einer erfolgreichen Beteiligung beitragen. Dazu zählt u.a. eine sorgfältige Akteurs- und Bedarfsanalyse im Vorfeld sowie ein gutes Erwartungsmanagement bzgl. des Beteiligungsprozesses und der Einflussmöglichkeiten. Spannend war auch der Austausch über den Umgang mit unvermeidbaren Interessenskonflikten zwischen den verschiedenen Akteuren.
Eine weitere interessante Diskussion entwickelte sich zum Thema Risikokommunikation. Wie kann es gelingen, das Risikobewusstsein von potenziell Betroffenen langfristig wach zu halten und die Bevölkerung nachhaltig für Wasserextreme zu sensibilisieren? Und welche Formate eignen sich dabei für welche Zielgruppen? In einem kommenden Workshop soll deshalb ein Schwerpunkt auf den Bereich Risikokommunikation gelegt werden.
Das Querschnittsthema strebt nun an, die Ansätze zu Kommunikation und Partizipation in den Verbünden sowie die konkreten Erfahrungsberichte zu sammeln. Ein Ziel ist es dabei herauszuarbeiten, welche Unterschiede es zum Beispiel in der Kommunikation von Dürre und Starkregen bzw. Hochwasser gibt. Ein gemeinsames Produkt soll diese wertvollen Erfahrungen der Verbünde dokumentieren und so eine Orientierungshilfe darstellen, von der andere Projekte profitieren können.
Haben Sie Lust, an dem Querschnittsthemen mitzuarbeiten?
Durch die Mitarbeit können Sie Ihre Expertise einfließen lassen, sich mit anderen Verbünden austauschen und nützliche Erkenntnisse für die eigenen Projekte gewinnen. Bei Interesse können Sie sich unter wax@dkkv.org melden.