Am 17. Oktober 2022 fand in den Räumen der Technischen Universität Berlin die offizielle Auftaktveranstaltung des Verbundvorhabens SpreeWasser:N statt. Das größte der zwölf Forschungsverbünde der WaX-Fördermaßnahme will die Region Berlin-Brandenburg an zukünftig vermehrt auftretende Wasserextremereignisse besser anpassen. Das Konsortium besteht aus Expert:innen der Technischen Universität Berlin, der Freien Universität Berlin, dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, der Bundesanstalt für Gewässerkunde, dem Leibnitz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, der Universität Trier, der adelphi GmbH, den Berliner Wasserbetrieben, der Truebner GmbH und der Ingeniuergesellschaft Prof. Dr. Sieker. Mit lokalen Stakeholdern aus der Region will das Konsortium ein langfristiges Wasserbewirtschaftungskonzept entwickeln, dass die lokale Ökologie und Hydrologie sowie die regionalen Entwicklungsziele miteinbezieht. Als Transferprodukte sollen ein Dürrefrühwarnsystem und eine Toolbox zum Thema Speicherbewirtschaftung implementiert werden. Die Speicher-Tool Box unterstützt Wasserversorger bei der Auswahl von Maßnahmen zur Wasserspeicherung um hydrologische Extreme abzufangen. Das Dürrefrühwarnsystem berechnet kurzfristige und saisonale Prognosezeiträume und ermöglicht Landwirten eine effizientere Wassernutzungsplanung und Anbaustrategie.
Bei der Auftaktveranstaltung waren die Projektpartner sowie zahlreiche Stakeholder aus den Bereichen Wassernutzer sowie regionale und überregionale Entscheidungsträger (Umweltbundesamt, Deutscher Wetterdienst, Bundesamt für Naturschutz) anwesend. Das Interesse der vielen verschiedenen Stakeholder an dem Projekt zeigt auch die Brisanz des Themas. Zu den lokalen Stakeholdern gehört u.a. der NABU Fürstenwalde, der Märkischer Wirtschaftsverbund e.V., der Wasserverband Strausberg-Erkner, Tesla Inc., die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH, der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Fürstenwalde und Umland. Die regionalen Entscheidungsträger sind das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg, das Landesumweltamt Brandenburg, die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz Berlin, das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg, die Flussgebietsgemeinschaft Elbe, die regionale Planungsstelle Oderland-Spree, der Wasser- und Landschaftspflegeverband „Untere Spree“ sowie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Nach der Vorstellung des Verbundvorhabens wurde in Kleingruppen die Erwartungshaltung an die Transferprodukte abgestimmt. Besprochen wurden die Fragen, was ist bekannt zum Zustand der Ressource Wasser in Brandenburg und welches Wissen fehlt. Es wurde erörtert welche Maßnahmen zur Wasserspeicherung existieren und angewandt werden könnten. An der dritten Station wurde mit Vertretern des Landwirtschaftsamtes Oder-Spree, dem Landesbauernverband Brandenburg, der Bioland e.V., dem Fachverband Bewässerungslandbau Mitteldeutschland e.V. und den beteiligten Wissenschaftlern die Erwartungen an das Dürrefrühwarnsystem besprochen. Der intensive Tag wurde durch ein gemeinsames Kunstprojekt zum Thema „Wasser“ abgerundet und endete mit einem gemeinsamen Abendessen, wo den verschiedenen Projektpartner Raum und Zeit gegeben wurde sich weiter zu vernetzen und teilweise zum ersten Mal real miteinander zu diskutieren.