Wie ist die Region Nord- Ostdeutschland vom Klimawandel betroffen? Welche Herausforderungen und Lösungsansätze gibt es, sich an die Folgen anzupassen? Auf der 13. REKLIM Regionalkonferenz haben Wissenschaftler:innen sowie Beteiligte aus Politik, Behörden und Verbänden zu diesen Fragen informiert und mögliche Lösungsansätze gemeinsam mit einer interessierten Öffentlichkeit diskutiert.
In drei thematischen Blöcken zu „Herausforderungen Klimaanpassung“, „Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft im Klimawandel“ und „Gesundheit im Klimawandel“, wurden Vorträge gehalten, jeweils gefolgt von einer übergreifenden Diskussion. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch einen Themen-Marktplatz, der zu einem inhaltlichen Austausch mit Expert:innen an sechs Thementischen bei Café und Kuchen einlud.
Ein zentraler Aspekt war der Umgang mit Dürre, da insbesondere Ostdeutschland stark von Dürre und Trockenheit betroffen ist. In Sachsen etwa haben sich die Grundwasserstände bisher nicht erholt, obwohl das Winterhalbjahr 2023/24 in Deutschland laut DWD das nasseste seit 1881 war. Es wurde betont, wie wichtig es ist, zwischen Trockenheit und Dürre klar zu unterscheiden. Während Trockenheit einen Zustand der Wasserknappheit beschreibt, ist Dürre ein temporäres Extremereignis, bei dem deutlich weniger Wasser als üblich zur Verfügung steht. Bei der Diskussion über eine Priorisierung oder Eingrenzung der Wassernutzung kann die klare Benennung als Extremereignis helfen, klarzustellen, dass es sich dabei um eine zeitlich begrenzte Einschränkung handelt.
Weitere spannende Diskussionen fanden zum Umgang mit Unsicherheiten im Kontext von Klimaprojektionen statt. Bei Niederschlagstrends bestehen im Vergleich zur Temperatur größere Unsicherheiten in den Klimamodellen. Deutschland liegt geografisch zwischen der trockenen mediterranen Region, in der die Niederschläge abnehmen und den skandinavischen Ländern, wo es feuchter wird. Daher ist es notwendig, Aussagen zu Dürre in einen regionalen Kontext zu stellen. Für Gesamtdeutschland wird z.B. tendenziell eine Zunahme des Jahresniederschlags erwartet, die in Berlin und Brandenburg aber geringer ausfällt.
Insgesamt wurde betont, dass wir trotz immer größerer Datenverfügbarkeit von Veränderungen überrascht werden können, die so nicht projiziert worden sind. Nicht-lineare Veränderungen stellen große Herausforderungen dar. Insbesondere die Grundwasserneubildung ist extrem unsicher zu messen und zu modellieren. Umso wichtiger ist es, sich beim Umgang mit Wasserextremen nicht ausschließlich auf die Modelle zu verlassen, sondern das Vorsorgeprinzip zur Handlungsleitlinie zu machen! Für einen vorsorgenden Umgang mit Wasserextremen sind Kombinationen verschiedener Maßnahmen, die auf unterschiedliche Extreme ausgerichtet sind und Wasser in Bedarfszeiten zur Verfügung stellen, besonders gefragt. Das unterstreicht die Wichtigkeiten der Forschungsarbeiten in WaX, die durch ihre Vielseitigkeit und ihren Fokus auf gegensätzliche Wasserextreme genau darauf abzielen.