Hohe Flächenversiegelungsgrade und Bebauungsdichten verschärfen das Überflutungsrisiko in Städten durch Starkregen und die Bildung sommerlicher Hitzeinseln, zudem wird die wichtige urbane Vegetation durch zunehmende Trockenheitsphasen gestresst und geschädigt. Das Verbundvorhaben AMAREX untersucht die Möglichkeiten das Regenwassermanagement durch blau-grüne Infrastrukturen und durch Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung an die zunehmenden Extrembelastungen Starkregen, Trockenheit und Hitze anzupassen. Ein zentraler Punkt ist dabei die Entwicklung eines nutzungsfreundlichen und anschaulichen Webtools, das kommunalen Stakeholdern als Informations-, Kommunikations- und Entscheidungswerkzeug bereitgestellt werden soll.
Dazu fanden am 06. Oktober bei den Berliner Wasserbetrieben und am 12. Oktober bei den Stadtentwässerungsbetrieben in Köln erste Stakeholder Workshops statt. Neben dem Projektkonsortium waren kommunale Vertreter*innen von Verwaltungsbehörden, Planungsbüros und Liegenschaftsinhaber eingeladen, die in entsprechenden thematischen Gruppen ihr Wissen rund um Anwendung, Genehmigung und Informationsbeschaffung einfließen lassen konnten. Vor Ort wurde gemeinsam diskutiert, welchen Nutzen und welche Funktionen sich die einzelnen kommunalen Akteure von dem Webtool erhoffen. Zielsetzung sollte demnach ein GIS-basiertes Tool sein, welches die Potentiale der Regenwasserbewirtschaftung, die Nutzungsmöglichkeiten von RWB-Anlagen und die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen aufzeigen kann und mit bisherigen Fachanwendungen kompatibel ist. Je nach Nutzungsbedarf und Vorwissen soll das Tool für die Anwendenden zielgruppenspezifisch angepasst sein und auch als Multi-User-System zur Verfügung stehen. Eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse sowie eine darauf aufbauende Befragung der Stakeholder soll nun weitere Anforderungen herausstellen und den Anwendungsfokus für das Projekt schärfen, damit beim nächsten Beteiligungsformat Ende 2023 ein Prototyp des Webtools vorgestellt werden kann.
