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Bereichernder Austausch zu verschiedenen Methoden aus der Informatik in der Hydrologie

Am vergangenen Montag, den 19. Februar, fand unter Leitung von Prof. Dr. Sándor Fekete (TU Braunschweig) der zweite Austausch zum Querschnittsthema „Modellierungen und Methoden aus der Informatik“ statt. Der erste Workshop während des WaX-Statusseminars im September 2023 (siehe hier) zeigte bereits den großen Diskussionsbedarf zu dem Thema und konnten nun 2024 fortgesetzt werden. Der zweite Workshop legte deshalb einen Schwerpunkt auf den Austausch der Teilnehmenden. Mit 35 Teilnehmenden aus 11 Verbundprojekten war dafür eine ideale Grundlage geschaffen.

Nach einer kurzen Einführung durch Prof. Fekete und Dr. Thiebes und einer Vorstellungsrunde startete der Workshop mit einem Vortrag von Prof. Dr. Markus Quirmbach der Hochschule Ruhr West. Prof. Quirmbach berichte anschaulich von den Ergebnissen im Projekt „KIWaSuS – KI-basiertes Warnsystem vor Starkregen und urbanen Sturzfluten“ und insb. von den Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) im Projekt. Die Projektergebnisse zeigten, dass Machine Learning-Modelle bereits sehr gut in der Lage sind, Überschwemmungsgebiete innerhalb weniger Sekunden vorherzusagen. Die Qualität der Ergebnisse hängt jedoch stark von der Genauigkeit der Niederschlagsvorhersage ab. Dort wiederum zeigten sich bei der KI-basierten Vorhersage bei hohen Niederschlagsintensitäten, insbesondere bei längeren Vorhersagezeiträumen, noch Verbesserungspotenziale.

Nach einer kurzen Fragerunde zum Vortrag wurde in drei Kleingruppen zu verschiedenen Themen vertieft weiter diskutiert. Die erste Gruppe beschäftigte sich mit rechenzeitoptimierten Verfahren zur Überflutungsvorhersage. In einem bilateralen Treffen soll der Austausch hierzu fortgeführt werden. Die zweite Gruppe zu Steuerung von Überflutungsvorhersagen mit Beobachtungen diskutierte darüber, ob Beobachtungsdaten, wie Videoaufnahmen oder Daten, die z.B. durch Citizen Science oder aus den sozialen Medien generiert wurden, zur Echtzeitvorhersage von Überflutungen beitragen können. Daten aus Beobachtungen werden aktuell hauptsächlich zur Validierung genutzt. In der Diskussion zeigte sich die Herausforderungen, solche Daten konsistent und einheitlich zu erfassen. Die dritte Gruppe diskutierte zum Umgang mit Unsicherheiten, zum einen in den Eingangsdaten bei der Datenerhebung, zum anderen in den Modellen und den Ensemblevorhersagen selbst. Auch der Umgang mit akkumulierten Unsicherheiten wurde besprochen. Als weitere Herausforderung wurde die Frage aufgeworfen, wie diese Unsicherheiten gegenüber der Öffentlichkeit kommuniziert werden können. Denn insbesondere bei der Warnung der Bevölkerung stellen diese Unsicherheiten eine zentrale Herausforderung dar.

Der Workshop diente in erster Linie dem Austausch der verschiedenen Beteiligten. So konnten Kontakte und Anknüpfungspunkte für einen weiteren Austausch gefunden werden. Im Nachgang zum Workshop soll der Fokus nun auf dem bilateralen Austausch liegen. Um diesen zu unterstützen, hat das Vernetzungsvorhaben eine Übersicht erstellt, in der Interessierte Ihre jeweilige Expertise und Austauschbedarfen eintragen können. Bei Interesse melden Sie sich gerne unter wax@dkkv.org.