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1. Statusseminar SpreeWasser:N am 09. Mai 2023

Am 09. Mai fand das erste Statustreffen des WaX-Verbundprojektes SpreeWasser:N (Link zur Projektwebseite) an der TU Berlin statt. Das Projekt wird von Prof. Dr. Irina Engelhardt koordiniert, die die ca. 50 Teilnehmenden mit einem spannenden Übersichtsvortrag begrüßte. Darin stellte sie das im Einzugsgebiet der Spree herrschende Spannungsfeld zwischen einem stetig steigenden Wasserbedarf, bei gleichzeitig sinkenden Grundwasserständen und Fluss- und Seepegeln, sowie einem steigenden Dürrerisiko, dar. Sie erläuterte, dass das Wasserdargebot von verschiedensten Faktoren abhänge und schwer zu quantifizieren sei – daher ist das Wasserproblem der Brandenburger Region leider nicht allein durch das Auffinden eines neuen Grundwasserleiters (wie kürzlich im Tagesspiegel vom 04.05.2023 dargestellt) erledigt. Ein integriertes Wassermanagement, sowie Tools zur Wasserspeicherung und Dürrefrühwarnung, wie sie in SpreeWasser:N entwickelt werden, treffen daher auf großes Interesse.

Das spiegelte sich in der bunten Mischung der Teilnehmenden wieder: Vor Ort waren  Verteter:innen aus dem Verbundprojekt wie die Ingenieurgesellschaft Sieker, das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), das Leibniz-Institut für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), die Adelphi research GmbH und die Berliner Wasserbetriebe. Als weitere Gäste waren Entscheidungsträger u.a. aus dem Bundesumweltamt, der Senatsverwaltung und den Landesämtern vertreten. Darüber hinaus gab es Vertreter:innen aus Umweltverbänden, Bürgerinitiativen und der Landwirtschaft. Durch diese diverse Mischung kam es zu sehr angeregten Diskussionen zwischen den Vorträgen.

Ein Impulsvortrag zu den rechtlichen Ansätzen zur Vermeidung von Wasserknappheit erläuterte die Notwendigkeit, das Wasserrecht an die heutige wasserknappe Situation anzupassen, da das aktuell geltende Recht „ein Wasserrecht  für ein wasserreiches Land“ sei. In den anschließenden Vorträgen und in der Poster-Session wurde der aktuelle Stand der Forschung innerhalb von SpreeWasser:N und den Verbundpartnern dargestellt. Unter anderem wird in SpreeWasser:N ein digitales geologisches Modell für das Einzugsgebiet der unteren Spree entwickelt, eine notwendige Voraussetzung, um das Wasserdargebot realistisch abschätzen zu können. Das ZALF präsentierte einen ersten Prototyp eines Dürre-Frühwarnsystems, das den gezielten Einsatz von Bewässerung in der Landwirtschaft zur Vorbereitung auf eine bevorstehende Dürreperiode ermöglichen soll. Ein kleines Highlight war der Posterpreis für das Poster „Unterirdische Wasserspeicherung durch Versickerung – Entwicklung einer Speichertoolbox“ (J. Stautzebach, J. Steidl, C. Merz). Dies sind nur einige Beispiele aus einem großen Dargebot an innovativer Forschung, die hier nicht gänzlich wiedergegeben werden kann. Am Nachmittag gab es drei Fachvorträge zu wasserrelevanten Themen in der Projektregion. So wurden z.B. gesteuerte Drainagen zur Wasserspeicherung im Boden vorgestellt. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Präsentation einer Klanginstallation, „Sirrende Dürre“ (weitere Information finden Sie hier), sowie eine offene Fragerunde (Podiumsdiskussion) mit den Expert:innen am Ende der Veranstaltung.